Wie eigentlich funktioniert der Gesichtssinn?

+ Was alles vom Inneren dieser „Black Box“ gilt auch außerhalb des Visuellen Sehens?

========================================================================

Entwurf aus der Website zum »Unterfangen Weltpuzzle«®  -- https://kognik.de

Online-Zugang:  Home; Sitemap; Dateien-Übersicht; Glossar; Tipps & FAQs

Offline-Version: Home; Sitemap; Dateien-Übersicht; Glossar; Tipps & FAQs

Home --> Puzzle WELT --> Abbildungsseitiges --> Wahrnehmung --> Gesichtssinn --> Funktionieren --> Voraussetzungen
zitierbar als:
https://kognik.de/ONLINE/fakten/sehen.doc

--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Stand:               Versions-Nummer = 0,5

{in Zugehörigkeits-Andeutungen zunächst}

Wortfeld:    Das »Original WELT«; Die Umwelt; Der jeweilige Weltausschnitt; Die Raumwinkel um den Beobachter; Der ‚Guckloch‘-Modus; Das Gesichtsfeld + seine (so unbemerkte) Grenze; sein jeweiliger Inhalt als „Momentanes Ganzes“; <etwas> betrachten; Das (zunächst drastisch zu reduzierende) Informations-Angebot; Das AUGE + „Das Auge“; Organ sein; Evolutives Zustandekommen; Ausreifung; Die dafür kritische Zeitspanne; Die Sichtbarkeiten der WELT; „sehen lernen“; Bombardement mit Reizen; zusammenhangslos (zunächst); überfragmentiert; Technische Abwicklung; Räumliches Sehen; Tiefenwahrnehmung; Die Perspektive; Organisation zu „Bildern“; Das „Innere Auge“; „Im Gehirnkasten selbst bleibt es rabenschwarz!“; Form; Gestalt; Gestaltmutmaßung; Gestaltpsychologie; „Gute“ Organisation; Intramodale Organisation + Intermodale Organisation; Blindheit; Das jeweilige Aussehen der Dinge; unterscheiden können; beschreiben können; in Bottom-up-Richtung; Sehapparat; Sehsystem; Die Sehkeule; Primäre / Sekundäre Sehrinde; Rezeptoren; Retinotopische Anordnung; Perzeptuelle Fähigkeiten; Kortikale Säulen; Zerlegung ihres Inhalts; Gruppenheuristik; Beweglichkeit; Plastizität; Blickziel; „Alles im Blick haben“ (oder nicht); Graustufen; Farbempfindung + Farbsehen; Farbwerte + Farbkreis; Fragmente aus Farbe / Helligkeit / Texturen; Fixationsphasen; Konstanthaltung; Helligkeitskonstanz; Die Farbenlehre; Farbkonstanz; Größenkonstanz (Entfernung); Bewegungserkennung; Blickzielbewegung; Panorama; Mentale Karten im Kopf; Optoki­netischer Nystagmus; Blickbewegungs-Registrierung; Orientierungsfunktion; Fernsinn; Schnittstelle; Existenz + Änderung; Auflösungsvermögen; Das Gehirn; Primärer visueller Cortex; Okzipitallappen; Kognitive (Teil)-Leistun­gen; Spezialisierte Gebiete; V 1 / V 2 / V 4 / V 5 / ...; Die anderen Sinne; Abgleich; Neuronale Plastizität; ...; (Wahrnehmbares + Nicht-wahrnehmbares) Farbspektrum; Genetische Anpassung an die Strahlung der Sonne; Elektromagnetische Energie; Durchlässigkeit + Undurchlässigkeit; Mechanistische Erklärbarkeit; Gleitende Augenbewegung; Lidschlag; lesen können; Blicksprung; Wechselnder Sinneseindruck; Sakkade (+ jeweilige Unterbrechung des Informationsflusses ins Gehirn); Verdunkelung; Verdichtung; Wahrnehmung + Wahrnehmungsunterdrückung / Suppression; Intensität; scharf sehen (oder nicht); verschwommen erscheinen; blinzeln; Graustufen; Farbsehen + Farbempfindung; Fotopigmente der Retina; Tri- versus: Tetra-chromatisches Sehvermögen; Rot-Grün-Blindheit; Farbwerte + Farbkreis; (drei- / vier-fach) Lichtbrechung; Linien; Richtungen; Gradienten innerhalb der Fläche des Bildes; Grenzen; Konturen / Konturwahrnehmung / Kontur-Illusion; Getrennte Segmente; Objekterkennung / Objektabgrenzung; in Sekundenbruchteilen; Muster; Mustererkennung; Kodierung / Dekodierung; Physiologische Überbetonung der Kontraste; Kontraststreifen; Randkontrast; Identifizierung; Bewegte Reize; Bewegung als Lehrmeister; Bewegungssehen; Die Topografische Karte; Dynamische Sehschärfe; Zeitbedarf als Prozess; Interpretation; Bedeutung; Signale + Signalleitung; Spezialisierte Gehirnareale; Algorithmen beim Sehprozess; Parallelverarbeitung; Synchronisation; Sehgewohnheit; Black-Box-Analyse; Informationsaustausch im Gehirn; Speicherung; Organische Schädigung; Kompensation / Ausgleich; Objektillusion; Merkmalillusion; Bewegungsillusion; Reißbrettwelten; Überlappungen; Momentan Verdecktes; Schatten + Schattenspiel; Optische Täuschung; Wahrnehmungstäuschung; Größentäuschung; Farbtäuschungen; Geometrisch-optische Täuschungen; Nachbilder; Ermüdung der Sehzellen; ...; Nervenzellen; Spezialisierung; Iris; Die Linse; Die Netzhaut / Retina; Stäbchen & Zapfen; Blinder Fleck; Fovea; Unbemerkte Ergänzung von (als Linien / Grenzen / Bilder / ...) Fehlendem; Adlerauge; Der gerade angepeilte Raumwinkel; Das gerade erfasste Areal; Bildschärfe (unterschiedlich); Blickfeld (zentral / peripher); „am Rande noch wahrgenommen“ (oder nicht); Gesichtsfeldausfall; Zweiäugigkeit + Entfernungserkennung; schemenhaft; Biochemische / Elektrische Erschöpfung (der Rezeptoren / von Neuronen); Vermeidung von Reizermüdung; Mikrozittern; Sehstörungen; Sakkadenwechsel-Blindheit; Radarkeule; Tunnelblick; Blindheit: Formenblindheit / Farbfehlsichtigkeit / Farbenblindheit / Bewegungsblindheit / ...; Hemianopie (linksseitig / rechtsseitig); „Blindsehen“; Aussetzer; Anschaulichkeit; Visualisierung; Visualisierbarkeit; Visuelle Halluzination + Halluzinationsformen; Synästhesie; Fata Morgana; Traumgesicht / Traumbild / Das Traumgeschehen; Katathymes Bilderlebnis; Visionen; Übergänge + Überzeichnung von Grenzen + Formen; Verzerrung + Entzerrung; ‚Froschaugenverzerrung‘; Brille / Lupe / Mikroskop / Fernrohr / Teleskop; Der Bildschirm; Das Display im Kopf; sein Feld an (durchzoombaren) „Planquadraten“; Die 3 D-WELT versus: Der 2 ½ D-Eindruck im Kopf (+ in der Erinnerung); Gesichtserkennung; Blickbegegnung; Attraktivität; statisch; Fotos + deren Interpretation; Standbilder; Das Erleben / Sondererlebnisse; „wahr sein“ versus: „subjektiv so erlebt“ versus: hartnäckig „für wahr halten“ (müssen); nicht-sehen; sehen „mit geschlossenen Augen“; in der Vorstellung; Relationen; Abprüfung auf Prägnanz; Nähe / Nachbarschaft; Ähnlichkeit; Symmetrie / Asymmetrie; Symmetriebrechung  (↓) ; in guter Kontinuität; Geschlossenheit; Kontingenz; Konstruktionsleistungen; Vollständigkeit; Vervollständigung zum momentanen ‚Guckloch‘-Inhalt; Vorstellungsvermögen; Mentale Bilder; Die Imaginierungs-Debatte; …; ...

Jedem Wortfeld sein eigener hochabstrakter „Zentraler Hub“!

Vgl. aus der lokalen kognitiven Nachbarschaft: \in Grundunterscheidung: ‚Das Originalseitige‘  ˄  versus: ‚Das Abbildungsseitige‘  ˅ ; \Der ‚Beobachter der WELT‘; \Die „Sichtbarkeiten der Welt“ – „als Gesamtangebot“; \Das ‚Funktions‘-Paradigma der „Technik + Organisation“; \Arten von: „kognitiv wirksamem Apparat“; \Phänomen: „funktionieren“ (oder nicht); \Der ‚Weltausschnitt‘ + Das „Sehkeulen“-Szenario; \Prinzipgrafik: „Zentraler Hub“ im Netzwerk – in Draufsicht; \Kognitiver Prozesstyp: (bloße) „Wahrnehmung“; \‚Rahmenarbeit‘ – als solche; \„Infor­ma­tion“ + jeweiliger Zweck; \Der extra ‚Abgrenzungsschritt‘ – mit seinen Phänomenen + spezifischen Problemen; \Das Paradigma der: „Objektorientierung“; \all die „sichtbaren“ Merkmale; \Das ‚Guckloch‘-Paradigma der »KOGNIK« – als unser aller gemeinsames Los + kognitives Handicap; \„Ordnung“ – ein erst abbildungsseitiges Konzept; \zur »Drosophila der KOGNIK«; \Das „Bild“ – ein unifizierender ‚Wissensträgertyp‘; \„Kinowesen“; \Prog­nostizierbarkeit der weiteren: „Bewegung“; \zur (abbildungsseitigen) „Verzerrung + Ent­zerrbarkeit der Dinge“ – als solcher; \‚Froschaugenverzerrung‘ – als solche (im klassischen + im kognischen Raum); \„Benutzeroberflä­chen“ – als solche; \Die ‚Palette der Zoomphänomene‘ – beim: „Sehen der WELT“; \„Unbewusste“ Leistungen; \„Muster-Er­kennung“; \„Figur“ + jeweiliger Hintergrund; \„Fluchtpunkte“ & Co.; \Kognitiver Prozesstyp: „träumen“ – (im Moment ohne Input von außen); \‚invariant sein‘ (oder nicht); \Das „Gehirn“ + all seine Verschaltungen; \Andere Arten von: „Sinneswahrnehmung“; \Das Wirkprinzip: „Evolution“ – ein Organe bildender Prozess; \Die "30 Millisekunden-Schwelle der Wahrnehmung“ – als: \Mikroblindheit – während der „Sakkaden“; \Das – generelle – Spiel‘-Paradigma + all seine Spielwiesen; \Die volle Palette der: „W-Fragbarkeiten“ – (auch zu diesem Wissbarkeitsgebiet!); \...; \...

Systemische Grafik und Beispiele: \Bilder -Fotos; \als „Bilder im immer selben Passepartout“; \„Zellschichten der Retina“; \Zentraler Hub zum Konzept: „sehen“; \„lesen“ – als kognitive Leistung + \deren apparative Abwicklung; \Das grafische Werk von „M. C. Escher“; \„Anosognosie“ – speziell beim Gesichtssinn; \...

Literatur:    \\Wiki: „Das AUGE“; \\Wiki: „Bewegungssehen“; „Speziell zur Genese und Funktionsweise des Gesichtssinns gibt es genügend populärwissenschaftliche Fachliteratur + leicht zugängliche Didaktische Medien“: ... 
§Scientific American: „...“§; David H. Hubel: „Auge und Gehirn – Neurobiologie des Sehens“, Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft, 1989; ...

=======================================================================================

Worum es in diesem Teil der Puzzlestein-Sammlung gehen soll:

Die Fähigkeit,
Bilder in „Teile“ zu zerlegen
und „Bewegungen“ zu verfolgen,
ist in uns so fest eingeprägt,

dass sie mühelos scheint.

„Wir öffnen die Augen und die WELT nimmt ihren Platz ein!“

In lokaler geordneter Sammlung der Dinge auf einem einzigen allemal

Passepartout-artig funktionierenden Display.

– [\...; \...] 

„Nicht mit dem Auge sehen wir, sondern mit dem Gehirn.“


Zum Zweck des „Abkupferns von Vorstellungen“
für den Prozess des ‚Weltbildmachens’:

Es ist immerhin derselbe ‚Kognitive Apparat’,
der beides an Objekten verarbeitet.

Sowohl das „Sichtbare der WELT“ als auch das dazu „Wissbare“.

Und er benutzt dazu – teilweise sogar – dieselben

Hirnregionen; Wirkprinzipien; Algorithmen; Ressourcen und Techniken / Schemata.   [1] [2]

– [\Die „Sichtbarkeiten der WELT“ – in der Rolle als »Drosophila der KOGNIK«; \Der ‚Kognitive Prozess‘ – als GANZER – \allerlei an „Prozesstypen“ dazu; \Arten von „Kognitiv wirksamem Apparat“; \„Gehirn“ + „Nervensystem“; \...]

*****

Irgendwie sind da innerhalb der WELT: „Lichtquellen“.

Milliarden von Lichtquanten irgendwann überall hin emittiert. Oder Licht ziellos reflektiert und wieder reflektiert an allerlei Flächen und Gegenständen. Wo immer man als Beobachter sich auch befindet, um einen herum ein See, ein Strom an vorbeirauschenden Lichtquanten. Und doch wird „Das Sehen“, so wie wir es kennen, allein damit schon möglich: Als Erkennen – nicht der Lichtquanten selbst – sondern der jeweils emittierenden bzw. der reflektierenden Gegenstände.

Doch: Schon ein kleines bisschen Staub macht die von den Lichtquanten mitgeschleppte Richtungs-Information kaputt. Obwohl es weiterhin hell ist. In einem ständig vernebelten Planeten als Habitat hätte die Evolution das AUGE mit Sicherheit nicht entwickelt. Bei manchen Höhlentieren hat sie es sogar wieder abgeschafft / es verkümmern lassen. ...

– [\all die „Randbedingungen für das Leben“; \„Andere Sinnesorgane“ + deren Schnittstellen; \...] 

*****

Das (menschliche) AUGE

§...§

– [\\Wiki: „Das Auge“; \Der extra ‚Abgrenzungsschritt‘; \erkennen + „Erkenntnis“; \„Konstanthaltung“ – eine kognitive Leistung; \„Interpretation“ + Fehlinterpretationen; \„Täuschbarkeit“, „Täuschung“ + Selbsttäuschung; \„Bewusstsein“ – als solches; \‚Kognitiv wirksame Apparate“; \...; \...]

Mehr als die Hälfte des Gehirns hat mit dem „Sehen“ und der Verarbeitung „Sichtbarer Eindrücke“ zu tun. Und mit dem Abgleich der von draußen her gewonnenen Eindrücke mit früheren Erfahrungen darüber, was innerhalb der WELT ist bzw. was dort (nicht) möglich ist. ...

– [\Kognitiver Prozesstyp: „Bloße Wahrnehmung“; \all die Arten von „Potential“; \„Was alles wäre / würde / liefe anders, wenn: <... / …>?“; \...; \...]

*****

Phänomene

All diese Einzelheiten müssen in der weiteren Verarbeitung zu einer einheitlichen Gestalt, zu einem einzigen, weitgehend eindeutigen (bewussten + unbewusst bleibenden) „Optischen Eindruck“ zusammengesetzt werden. In einer – rein abbildungsseitigen („virtuellen“) – Art von „Neukonstruktion der Dinge“. ...
– [\Der jeweilige ‚Weltausschnitt‘ vor Augen; \apparative Zwänge aus dem ‚Guckloch‘-Paradigma; \„Objekte“ + Das Paradigma der: ‚Objektorientierung‘; \Der jeweils extra ‚Abgrenzungsschritt; \Kognitiver Freiheitsgrad: „Kombination“; \„Kompaktierung der Dinge + Zusammenhänge“ – als kognitive Leistung; \„Das Originalseitige“ versus: „Das Abbildungsseitige“; \‚(Wissbarkeits)-Landschaften‘ – als solche; \Szenario: „Kunstakademie“; \Das menschliche „Vorstellungsvermögen“ + seine apparativ bedingten Leistungsgrenzen; \...; \...]

*****

Einem primitiven Nervensystem genügt, um einen ersten Überlebensvorteil zu erlangen. Oft schon ein einfacher Lichtrezeptor, zur Unterscheidung von Tag und Nacht oder zur Maximierung der Fotosyntheseleistung oder zum Erkennen geeigneter Verstecke.

Der Aufwand für die Konstruktion eines Abbilds der eigenen Umgebung wächst jedoch mit der Differenziertheit der Informationen, mit deren Komplementarität bzw. deren gegenseitiger Ersetzbarkeit. Wenn aus höchst unterschiedlichen Sinnesgebieten Unmengen von parallel und / oder seriell strukturierten Signale zusammenkommen, geht es nicht mehr ohne eine ordnende und verrechnende Entscheidungsinstanz.

Der Übergang von eher partikular angepasster, einkanaliger Signalverarbeitung [3] zu immer detailreicheren und vollständigeren „Vorstellungen der Umgebung“ und der Fähigkeit zur eigenen Bewegung in deren gemeinsamem (als Wissbarkeitslandschaft teilweise nur eingebildeten) ‚Raum‘ („Konstruktivität“) war der entscheidende Schritt hin zum Phänomen ‚Erkenntnisfähigkeit‘. ...

– [\„Modellbau“ (gedanklich); \zur: „Szenario“-Technik; \Das „Anlupf“-Szenario der »KOGNIK«; \Das ‚Guckloch‘-Paradig­ma; \Fähigkeit zur: „Was wäre anders, wenn <...>?“-Variation der Dinge; \Die ‚Palette der Freiheitsgrade‘ in der kognitiven Welt + der Umgang damit; \„Erkenntnis“ + Erkenntnisgewinnung; \allerlei an ‚Kognitiv wirksamen Apparaten‘; \(biologische + kognitive) „Evolution“ – als Wirkprinzip; \zur langfristigen: „Ideen- + Kulturgeschichte der Menschheit“; \...; \...]

*****

Aus fremder Feder

„Von der bloß sensorischen Abstraktion, die bereits an der Peripherie geschieht und eine Merk­malse­lektion im Sinne adäquater Sinnesreize als isolierende und generalisierende Ab­straktion durchführt, ist daher die zentralisierte Abstraktion zu unterscheiden, die im zen­tralen Nervensystem das Koinzidieren verschiedener Meldungen bewertet, sei es, dass sie hintereinander aus demselben Sinnesgebiet oder aus verschiedenen Sinnesgebieten er­folgen.“
                                         – [Erhard Oeser: „Das Abenteuer der kollektiven Vernunft“, S. 52]

– [\mit ‚Blickrichtung von Innen nach Draußen‘; \Wissensträgertyp: „Bild“; \‚Wissbarkeitslandschaften‘ – als solche; \„Begriffs­bildung“ + Terminologiearbeit; \zum unterschiedlichen: „Aussehen“ ein und derselben Dinge; \zum Machen von: „Weltbildern“; \„Interpreta­tion“ + ‚Fehlinterpretierbarkeit der WELT‘; \„Kompaktierung“ – als solche; \...]

*****

Wieweit eigentlich sind AUGEN Voraussetzung für den Seheindruck?

Bei vielen Formen des Sehens bleiben sie selbst unbeteiligt: Im Traum etwa und bei der bildlichen Erinnerung. Oder wenn wir uns vorstellen, wie etwas aussehen mag, das uns von jemand anderem gerade beschrieben wurde (als Formel; Grundriss / Aufriss; Prosa; Lyrik; Mauerschau; ...). Auch bei der Imagination dessen, was passiert, wenn ein „Objekt“ oder ein ganzer ‚Weltausschnitt‘ gedreht, gezoomt, eingefärbt, versteckt oder ... wird, bleibt das physische Auge unbeteiligt. Der visuelle Eingangskanal (mit seinen Ganglienzellen, Zapfen, Stäbchen, ...) spielt dann nicht mit.

– [\...; \...]

Diese „Art von Sehen“ ist in höhere, ‚bewusstere‘ apparative Schichten eingeklinkt. Wie im Einzelnen ist relativ wenig verstanden, aber jedermann aus eigener Erfahrung bekannt.

Im ‚Kognitiven Apparat‘ ist die „Vorstellung von den Dingen“ gegen den technischen Registrierapparat ‚wie versiegelt‘. Die Vorstellungswelt kann sich auch ohne die Optik des Auges verselbständigen.

– [\...; \„bewusst werden“ + \„unbewusst bleiben“; \‚Versiegelung im Kognischen Raum‘; \„orthogonal zueinander sein“ – als Merkmal; \„invariant sein“ gegenüber Änderungen bei: <… / …>; \...]

*****

Konstanthaltung

 [Richard Andersen: “The Intention Machine”, Scientific American, April 2019, p. 19 - 25]

“When a video camera moves around, the recorded image also shifts, but when we move our eyes the world seems stable. The retinotopic image coming from the eyes must be converted into a visual representation of space that takes into account where the eyes are looking so that as they move, the world does not appear as if it were sliding around.

The PPC {posterior parietal cortex} is a key processing center for high-order visual space representation. To reach and grab an object, the brain needs to take into account where the eyes are looking to pick it up. … we found individual PPC neurons had receptive fields that registered parts of a scene. The same cells also carried eye-position information. The two signals interacted by multiplying the visual response by the position of the eyes in the head – the product of which is called a gain field.

… we reported in Nature on a computational model of a neural network that combined retinotopic locations with gaze direction to make maps of space that are invariant to eye movements. During training of the neural networks, their middle layers developed gain fields, just as was the case in the PPC experiments. By mixing signals for visual inputs and eye positions within the same neurons, as few as nine neurons could represent the entire visual field. … We found that PPC neurons mixed all these variables – and the intermingling exhibited a specific pattern, unlike the random interactions we and others had reported in lab animal experiments. …

We refer to this type of representation as partially mixed selectivity. We have since found similarities in partially mixed representations that seem to make up a semantics of movement. The activity of cells tuned for the same action type tends to overlap. A neuron that responds to videos of a person grasping an object will also likely become active when a person reads the word “grasp.” …“

– [\„Sichtbarkeit“ – als solche; \(abgegrenzte) „Objekte“; \„invariant sein“ (oder nicht); \Das „Gehirn“ – als Apparat; \„Algorithmen“ – als solche; \„Emergenz-Phänomene“ – als solche; \...; \...]  

*****

Phänomenaus: [Scientific American, May 2010, p. 43 – 47]

„Rindenblindheit“ / „Blindsicht“ bei Ausfall des „Primären visuellen Kortex“ versus: als Mensch „bewusst sehen“ + Das „Parallel-System“ all der dem Menschen ‚unbewusst‘ bleibenden Verarbeitung des physikalischen Reizeindrucks auf der Netzhaut: Diesmal ist dieses System allein in Aktion.

§Erkennen von: Einfachen Formen (z. B. „Xversus: „O“); Arrangements und Orientierung von Linien; Erscheinenden + Verschwindenden Objekten; Einfache Bewegung; Farbe; Körperhaltung anderer – sogar mit dem Phänomen: „Emotionale Ansteckung“ als Indikator§

Sich im Raum zu bewegen ist die fundamentalste Aufgabe, der ein tierisches Lebewesen gegenübersteht. Da sollte es nicht verwundern, dass sein Gehirn über besondere Fähigkeiten verfügt, es bei der Navigation im Alltag zu unterstützen. Selbst dann noch wirksam, wenn der „Primäre visuelle Kontext“ und sein „Bewusstes Sehen“ hinken.“

– [\(Eigen)-„Orientierung“ – als solche; \...; \...]

----

§Ähnlich fundamental + mit eigenen in Biomasse gegossenen Verarbeitungsalgorithmen für so manche Fähigkeit ist für höhere Tiere:

Die Interpretation von Gesichtern + Die Erkennung von Emotionen + dem vom Anderen bzw. dem Gegner gerade: „Fixiert-Werden“). Als evolutionsmäßig ältere Fähigkeiten, parallel zu denen des späteren Kortex so entstanden! §

-->   „Wir wissen nicht immer, dass {und was} wir wahrnehmen können. Noch wissen wir immer, dass {und was} wir nicht können. Das Verhältnis zwischen „Sehen“ und „Wissen“ ist komplizierter als wir üblicherweise annehmen.“

So hat „Blindsicht“ die Aufmerksamkeit mancher Philosophen auf sich gezogen. Die verunsicherte die paradoxe Idee vom „Sehen ohne zu wissen, was man sieht“. ‚Paradox‘ ist die Idee jedoch nur dann, wenn man unter dem Phänomen „sehen“ immer nur das „bewusst-werdende Sehen“ versteht.

– [\‚paradox‘ – zu sein scheinen; \Fallstrick: „Falsch stellbare Fragen“; \...; \...]

-----

Unbewusste Wahrnehmungen funktionieren schneller als entsprechende bewusste Feststellungen. „Ungesehene“ angsterregende Bilder (mit Pupillenverengung als Indikator) erzeugen einen besonders starken Effekt. Der weist in Experimenten darauf hin, dass, je mehr wir uns eines emotionalen Signals bewusst sind, desto langsamer und schwächer / gedämpfter unsere Reaktion ist. ...

– [\\Wiki: „Rindenblindheit; \...]

-----

Unzählige andere Studien haben gezeigt, dass auch gesunde Personen die Art von Stimuli verlässlich „einschätzen“ können, die viel zu kurz vor ihnen erscheinen, als dass sie sie hätten bewusst wahrgenommen oder wenn ihr Visueller Kortex per Transkranieller Magnetstimulation vorübergehend lahmgelegt wurde.

*****

Was alles an „Weltbild“ gibt es eigentlich bei den Menschen, die von Geburt an blind sind? Ihren eigenen ‚Kognitiven Lebensfilm‘ wird diesen ja niemand absprechen wollen (auf der Schicht 4). Ebenso wenig die persönliche ‚Laufende Front ihres Bewusstseinsstroms‘. Mit dem ‚Kognitiven Guckloch‘ als dessen Engpass (Schicht 5). ...

Wie eigentlich sieht die geistige Vorstellung von Blinden aus, die sich die Objekte für die interne Darstellung fleckenweise zusammentasten? (= ein Thema für die Schicht 6) Wie unterscheidet sich deren Vorstellungswelt qualitativ von der der Sehenden? Wie kommen auch diese mit „Objekten“ und „Konzepten“ zurecht, die sie weder ertasten noch sehen können? Dem Himmelzelt; der Amöbe unter dem Mikroskop; einer Windsbraut über dem Kornfeld; eine Struktur im 12-Dimensiona­len Raum; Black Box; Die ‚Zoomphänomene‘; Das Fluchtpunktgeschehen; ...)? ...

– [Systemische Grafik: Ebenen + Auflösungsgrade zum »Kognitiven Prozess als GANZEM« – in Seitenansicht + \in Draufsicht; \Der ‚Kognitive Lebensfilm eines jeden Individuums‘; \zum: ‚Nadelöhr des Denkens‘; \Das ‚Guckloch‘-Paradigma der »KOGNIK« – mit seinen Notwendigkeiten + Folgen; \Prinzipgrafik: „Teilwissen“; \„Fluchtpunkte“ + „Horizontgeschehen“; \...]

*****

Apparatives beim Menschen   [Jeanne Rubner, „Vom Wissen und Fühlen“, S. 30]

„Treffender wäre es zu sagen, dass das Auge eine Videokamera ist, die auf einem drehbaren Stativ befestigt ist. Es richtet die Kamera automatisch dorthin, wo etwas Interessantes zu filmen ist. Die Kamera ist mit einem Autofocus ausgestattet und passt sich an die Helligkeit an, sie besitzt ein sich selbst reinigendes Objektiv und einen Ausgang, den man an einen Parallelrechner anschließen kann – das alles nimmt nicht mehr Platz als etwa einen Kubikzentimeter ein, hundertmal weniger Raum, als die derzeit kleinsten Videokameras beanspruchen.“

– [\...; \...]  

*****

Doch:

„Wir sehen die Welt, biologisches Auge und physikalische Optik hin und her, nicht wie eine Filmkamera, sondern wir interpretieren fortwährend – zum Teil unbewusst – die Signale, die sich auf den Netzhäuten unserer Augen und dann im Gehirn abbilden.“

– [Formulierung nach Martin Urban: „Wie die Welt im Kopf entsteht - Von der Kunst sich eine Illusion zu machen“

– [\„Kinowesen“ & Co.; \„M. C. Escher“; \„unbewusst“; \...; \...]

*****

[Jeanne Rubner: „Vom Wissen und Fühlen“, S. 32]

„Nachdem die Lichtstrahlen durch die Linse und den dahinter liegenden Glaskörper gewandert sind, treffen sie auf die Netzhaut. Auch sie ist ein technisches Wunderwerk der Natur im Miniaturformat. Nur ein Viertel Millimeter dick, besteht sie aus mehreren Schichten von Nervenzellen. 125 Millionen Fotorezeptoren empfangen die Lichtblitze, wandeln sie in elektrische Signale um und leiten sie weiter. Alles in allem ist die Netzhaut ein sehr raffinierter, äußerst schneller und zudem kompakter Parallelcomputer, der ein Bild in ein elektrisches Muster übersetzt, das anschließend vom optischen Nerv ins Gehirn übertragen wird.“

– [\...; \...]  

*****

Visuell liefert die uns angeborene Zweiäugigkeit – gratis – den Eindruck von Räumlicher Tiefe.
Von der „Strahlenoptik“ und dem zweidimensionalen Bildträger „Retina“ allein her blieben alle Seh­eindrücke auf die zwei Dimensionen eines Kamerabildes beschränkt. Doch die Dreidimensionalität des Klassischen Raums war originalseits so übermächtig und der Evolution im Umgang mit der WELT für ihre eigenen Produkte oft überlebenswichtig, dass sie das „Perspektivische Sehen“ irgendwann in ihr apparatives Arsenal aufgenommen hat. Abbildungsseits als Notlösung gerade noch machbar.

Erst auf den aller-höchsten Verrechnungsebenen der Bildsignale kommen im Gehirn noch andersartige, nämlich holographische, Prinzipien zum Zuge. Die aber bringen – als mächtige Besonderheit – mit sich, dass sie sogar für Verrechnungen in noch höheren Dimensionalitäten ausreichen.

So, wie sie beim ‚Kognitiven Prozess‘ unweigerlich anfallen.

– [\all die Arten von „Sichtbarem Merkmal“; \...; \...]

*****

[Bruno Ernst: „Das verzauberte Auge“, S. 8/9]

„Wie wir in Kapitel 3 sehen werden, sind eigentlich alle Bilder, die auf die Netzhaut unseres Auges geworfen werden, mehrdeutig, ob wir nun eine Abbildung betrachten oder wirkliche Gegenstände in unserer Umgebung. Glücklicherweise bereitet uns das im täglichen Leben kaum Probleme, denn das Bild auf der Netzhaut enthält so viel zusätzliche Informationen, dass nur das in unser Bewusstsein dringt, was mit der Realität übereinstimmt. Wir sprechen auch nur dann von mehrdeutigen Figuren, wenn zwei (manchmal auch mehr) Interpretationen von ein und derselben Figur plausibel sind.“

§ Zuviel an „Kontext“-Information kann für <diese> Effekte / Illusionen sogar zum Spielverderber werden. §

„Die ersten Wissenschaftler, die sich mit unmöglichen Objekten und mehrdeutigen Figuren beschäftigten, ordneten beide Kategorien unter den Begriff »optische Täuschungen« ein. Das ist jedoch ein wenig irreführend, denn auf diese Weise übersieht man den einzigartigen Charakter dieser Objekte.
Bei optischen Täuschungen handelt es sich um Dinge, die wir sehen, die es jedoch in Wirklichkeit nicht gibt oder die in der Realität anders beschaffen sind. Es gibt viele optische Täuschungen, mit denen man täglich konfrontiert wird, ohne dass sie als solche erkannt werden. Man berücksichtigt diese Tatsache einfach ständig. Wenn wir abends durch die Straßen gehen, sehen wir, wie uns der Mond begleitet, wissen aber zugleich, dass er stillsteht. Direkt über dem Horizont scheint der Mond viel größer zu sein als hoch am Himmel, aber wir glauben deswegen nicht, dass der Mond jede Nacht größer wird oder schrumpft. Wenn ich aus meinem Fenster auf die Häuser der Stadt hinunterblicke, scheinen diese ebenso groß zu sein wie die Dose auf meiner Fensterbank, aber ich denke keinen Moment darüber nach. Optische Täuschungen sind zum größten Teil in unsere Sehgewohnheiten integriert.“

§ analog dazu: „Kognitive Täuschungen“ sind zum größten Teil in unsere Denkgewohnheiten integriert! §

– [\...; \...]  

-----

 „... Unmögliche Objekte und mehrdeutige Figuren sind keine Gegenstände, die man im wörtlichen Sinne behandeln kann; sie entstehen in unserem Gehirn. Da die Wahrnehmung bei dieser Art von Figuren einen merkwürdigen und nicht alltäglichen Verlauf nimmt, wird sich der Wahrnehmende bewusst, dass etwas in seinem Gehirn vor sich geht. ... eine Erfindung des visuellen Systems!“

– [\...; \...]  

-----

– [S. 14 – Facettenaugen – Funktionsweise und die weitere Signalverarbeitung ...]

„Es ist sehr unwahrscheinlich, dass die Fliege eine deutliche Vorstellung von der sie umgebenden Welt hat. Sie sieht keine Oberflächen, keine Gegenstände; der visuelle „Input“ wird so verarbeitet, dass die passenden Signale unmittelbar zu ihrem motorischen Apparat weitergegeben werden.
Wir sehen hier also, dass der visuelle „Input“ in eine Form übersetzt wird, die es der Fliege erlaubt, auf adäquate Weise auf ihre Umgebung zu reagieren, und nicht in ein Bild eines Bildes. Das Gesagte gilt auch für ein unendlich komplexeres System wie das des Menschen. ...“

– [\...; \...]  

-----

[S. 32]:

„Bei geometrisch mehrdeutigen Figuren trägt uns das AUGE spontan zwei räumliche Lösungen an, die es wechselnd anbietet. Etwas ist entweder konkav oder konvex, wir sehen entweder gegen die Unterseite oder auf die Oberseite einer Fläche... Die Frage liegt auf der Hand, ob es nicht möglich sei, das AUGE mit Situationen zu konfrontieren, in der ein Entweder-Oder in ein Sowohl-Als-auch übergeht. Das würde ein unmögliches Objekt ergeben, denn beide Interpretationen können nicht gleichzeitig die richtigen sein. …“

– [\„Perspektiven“ + Perspektivwechsel; \...; \...]  

*****

Farbsehen

§Phänomen: Menschen könnten zu selben Zeit zwar blau + grün „zusammen sehen“ (als Türkis) und rot + gelb (als Orange) usw. Aber niemals rot + grün oder blau + gelb und andere Komplementärfarben-Paare auf ein und demselben Fleck. ...§

“The observation that people never see mixtures of opponent colors has been one of the most secure in cognitive science. Research has suggest­ed, moreover, that color opponency begins in the retina and the midbrain - the first brain region involved in vision - with nerves carrying data that amount to one color signal subtracted from another. The raw color signals originate with cone cells in the retina, which detect light in three overlapping bands of wavelengths. Other cells add and subtract the outputs from the three kinds of cone cells, producing signals relating to four primary colors: red, green, yellow and blue. But it is as if the visual system is wired with two data channels for color: a red-minus-green channel (in which positive signals represent levels of redness, negative signals represent greenness and zero sig­nal represents neither) and a similarly operating yellow-minus-blue channel.

*****

„Das Bild des visuellen Cortex, welches die Neurophysiologen in jahrelangen, mühseligen Experimenten an einzelnen Zellen erstellt haben: Neurone, welche diejenigen Signale verarbeiten, die vom rechten Auge kommen, wechseln sich mit solchen ab, die mit dem linken Auge verbunden sind. Unter diesen gibt es wiederum Zellen, die Formen erkennen können, weil sie ansprechen, wenn der Blick auf Balken oder Kanten unterschiedlicher Orientierung fällt. Schließlich findet man Neuronen, die für das Farbsehen zuständig sind. …“

-----

„Optical Imaging kann im Gehirn Details von einigen zehn Mikrometern sichtbar machen. Ein Nachteil des Verfahrens ist allerdings seine schlechte zeitliche Auflösung. Weil die Sauerstoffzufuhr, verglichen mit den elektrischen Vorgängen in den Zellen, sehr langsam geschieht, bleiben Phänomene, die schneller sind als eine Sekunde, unentdeckt. …“

*****

Phänomen: Wahrnehmungsfenster

„Etwa 20 000 Schallschwingungen pro Sekunde kann das komplizierte menschliche Hörorgan in jungen Jahren noch in elektromagnetische Impulse umwandeln und über den Hörnerv ans Gehirn weiterleiten. Was noch schneller schwingt, verschwindet, wie das ultraviolette Licht, aus dem Sinnesfeld des Homo sapiens, die lautlose Welt des Ultraschalls beginnt.“

*****

[nach H. v. Ditfurth: „Unbegreifliche Realität“, S. 161 -169]

Wir sehen die Welt eigentlich nur durch ein Schlüsselloch

„Wenn man einen einzelnen Buchstaben des hier gedruckten Textes einmal genau fixiert und dabei auf die rechts und links unmittelbar benachbarten Buchstaben achtet, kann man sich davon mühelos überzeugen. Schon diese Nachbarbuchstaben sieht man nicht mehr wirklich scharf. Einen Fotoapparat aber, der auf einer postkartengroßen Aufnahme nur ein knapp einen Quadratzentimeter großes Feld im Zentrum scharf abbildete und alles andere unscharf verschwimmen ließe, gibt es nicht. Er wäre unverkäuflich. ... Das Auge ist nicht, wie man jahrhundertelang geglaubt hat, ein Organ, das die Außenwelt abbildet wie eine Kamera. Viel berechtigter wäre der Vergleich mit einem Computer. In unseren Augen sind, wie die Sinnesphysiologen herausgefunden haben, nicht weniger als vier verschiedene Wahrnehmungssysteme untergebracht, von denen zwei mit dem, was wir gewöhnlich unter "Sehen" verstehen, gar nichts mehr zu tun haben.“

– [\Das ‚Guckloch‘-Paradigma der »KOGNIK«; \„Froschaugen-Entzerrung“ – als unser aller Los + kognitiver Aufwand; \Die ‚Palette der Freiheitsgrade‘ der „Bewegung“ + des „Handelns“ in der kognitiven Welt; \Phänomene bei der ‚Verschiebung einer Froschaugenlinse‘; \...]

*****

Sehen  ≠  Verstehen

Phänomen: Im Tierreich begegnet uns keine Form von Fernsehkultur. Selbst wir müssen ja – wie ursprünglich das Sehvermögen – uns das „Verstehen“ von laufenden Bildern, Filmen oder Reklamespots erst aneignen.

Manche Tiere widmen dem Fernsehschirm trotzdem eine gewisse Aufmerksamkeit. Doch was von dem Geschehen bekommen sie – als Wissbarkeiten – mit? Merken sie, wo es gerade spannend oder grausam wird? Erkennen sie Chappi als Futter? Reagieren sie in solch zweidimensionalen Bildern noch auf ihre natürlichen Feinde oder deren Zeichnungen? [4] Fängt der Schoßhund zu bellen an, wenn sein Frauchen da auf der Gucklochbühne bedrängt wird? Gar gemeuchelt zu werden droht.

– [\„verstehen“ – eine kognitive Leistung; \„Ethologie“ – „Verhaltensforschung“; \„<...> ist nicht mehr mein Bier!“; \...]

*****

„Sehen“ + „<etwas> zu sehen geben“

– [Siegfried Lenz: „Deutschstunde“, S. 401 --- Der Maler Max Ludwig Nansen – innerlich um sein Selbstbildnis kämpfend]

„Dieses innenlichtige Blau fürs ganze Gesicht – da ist kein Platz mehr für Bewegung. Weiß du, was sehen ist? Vermehren. Sehen ist Durchdringen und Vermehren. Oder auch Erfinden. Um dir zu gleichen, musst du dich erfinden, immer wieder, mit jedem Blick. Was erfunden wird, ist verwirklicht. … Wie du siehst, wirst du gleichzeitig auch gesehen, dein Blick kommt zurück. Sehen, herrje: es kann auch Investieren bedeuten, oder Warten auf Veränderung. Du hast alles vor dir, die Dinge, den alten Mann, aber sie sind es nicht gewesen, wenn du nicht etwas dazu tust von dir aus. Sehen: das ist doch nicht: zu den Akten nehmen. Man muss doch bereit sein zum Widerruf. Du gehst weg und kommst zurück, und etwas hat sich verwandelt. Lass mich in Ruhe mit Protokollen. Die Form muss schwanken, alles muss schwanken, so brav ist das Licht nicht.“

*****

§…§

*****

Alles Sehen und Erkennen der Dinge um uns
wird rein apparativ abgewickelt.

Obwohl wir noch nicht alles dazu wissen und verstehen.

Keinerlei Wunder ist nötig!

Auch kein Schöpfungsakt
zur Erzeugung der da wirkenden Prinzipien und funktionierenden Organe.

– [\allerlei an kognitiv wirksamen „Apparaten“; \Das ‚Explikationswesen‘; \„Evolution“ – als Wissen gewinnender und Organe bildender Prozess; \Kognitiver Prozesstyp: (Visuelle) Wahrnehmung; \Arten von: „Wirkprinzip“; \...]

*****

Weiterungen zum Thema

\zu diesem ‚Knoten im LÖSUNGS-Netz‘:

 „Sehen + Sehvermögen“

„Der Gesichtssinn und sein biologisch-technisches Funktionieren“

·         Die Evolution hat bei der Ausgestaltung des Gesichtssinns bestimmte ‚Wissbarkeiten der WELT‘ aufgegriffen. Was sie apparativ da umgesetzt hat, entstammt den Notwendigkeiten, Möglichkeiten und Gesetzmäßigkeiten speziell der »KOGNIK«. Die Spezialauswertungen unserer Computer für „Musterkennung“ + „Künstliche Intelligenz“ basieren auf denselben Gegebenheiten, wie sie das Gehirn (lange vor unserer Zeit) in der Weiterbearbeitung der Inputsignale aus einem banalen „Pixelfeld aus Retina und Makula“ verdrahtet hat.
– [\‚wissbar sein‘ – ein originalseitiges Merkmal; \Evolution – "Verdrahtung"; \„Mustererkennung“; \„Optische Abgrenzung“ & Co.; \Die N Modalitäten der „Existenz und Änderung“; \...]

·         Übung:
Vergleiche die verschiedenen Arten des Funktionierens des (im »Referenzideal« immer gleichen) Sehprozesses über die unterschiedlichen biologischen Spezies hinweg. Mit den Stärken und Schwächen der jeweiligen Lösungsvariante.
{Säugetiere; Vögel; Insekten; ... [5]; ein, zwei oder noch mehr Augen; nachgeschaltete Verarbeitung der Bilder auf den lichtempfindlichen Rezeptoren; Vorhandensein von Mikrosakkade zum Erhalt des Sehen-Könnens; Sakkaden als Unterstützungen des Sehens durch Bewegung; ...; Perfektion in der Nutzung der Gesetze der Optik; ... . Hühner + ... verschaffen sich durch ihre ruckartigen Kopfbewegungen so etwas wie eine „Serie von Standbildern“; bei diesen braucht die Verarbeitung der Wahrnehmung weniger Aufwand als bei kontinuierlich bewegten Bildern}.
„When the eyes fixate on something as they do for 80 percent of our waking hours, they still jump and jiggle imperceptibly in ways that turn out to be essential for seeing. If you could somehow halt these miniature motions while fixing your gaze, a static scene would simply fade from view. ... Indeed, an animal nervous system has evolved to detect changes in the environment, because spotting differences promotes survival. ... Frogs cannot see unmoving objects because an unchanging stimulus leads to neural adaptation, in which visual neurons adjust their output such that they gradually stop responding. ... Fixational eye movement shift the entire visual scene across the retina, prodding visual neurons into action and counteracting neural adaptation. They thus prevent stationary objects from fading away. “
– [\Thema: ‚Kognitiver Fingerabdruck ‘; \...]

·         Ausblendung:
Da sind – originalseits – auch noch die Wimpern und die vor die Augen fallenden Haare im Blickfeld. Und doch kommen sie – ebenso wenig wie die Macula – im Bildeindruck fast niemals vor. Und später in der Erinnerung schon gar nicht.

·         Taktile Bilder: Die Dinge mit den Händen ertasten; Feinheit des Gefühls; Roboterhand; …
– [\„Andere Sinnesorgane“; \...]

·         ...
– [\...; \...]  

*****

In eigener Sache

·         Das GANZE – speziell zum »Puzzle WELT« + Das dazu gesuchte LÖSUNGS-Netzwerk.
– [\...; \Die »Drosophila der KOGNIK«; \...]

·         ...
– [\...; \...]

 



[1] In dieser Datei soll es nicht etwa um eine Beschreibung und Erklärung der Sehorgane im Detail gehen.
Oder um all die Zwischenzustände bei ihrer Entstehung in der Evolution bzw. beim Fötus + kurz nach dessen Geburt. Dazu gibt es genügend Fachliteratur. Hier geht es darum, dass und wie dabei einzelne Wirkprinzipien mitspielen. Dieselben Modalitäten, die auch das ‚Gehirn‘ in seinem eigenen Aussehen und in den ihm möglichen bzw. abgeforderten ‚Prozesstypen‘ prägen: „Notwendigkeit“; „Möglichkeit“; „Unmöglichkeit“ und „Zufall“.
                                                             Noch ohne die Option: „Willkür“!
„Wirkprinzipien“, die auch jede praktisch oder hypothetisch denkbaren Leistungssteigerungen prägen werden.
– \Die N ‚Modalitäten der Existenz, des Zusammenhangs + der Änderung‘; \Die Palette der ‚Kognitiven Prozesstypen‘; \Systemische Grafik zur Rolle der „Denkorthesen“; \„Benutzer­oberflächen“ – als solche; \Stand und Entwicklungs­potentiale der ‚Kognitiven Infrastruktur der Menschheit‘; \...]

[2] zur Erinnerung: Wie bei jedem anderen Wissbarkeitsgebiet auch steht hier die volle Palette an darauf abzielende oder daran anknüpfenden ‚W-Fragen‘ bereit. Um konkrete Antworten, Szenarien oder weiterführende Arbeitspakete zu bilden.
– [\Die – so ewige – Palette der W-Fragbarkeiten; \„Verzapfung“ – als Leistung; \„Was wäre / würde / liefe anders, wenn: <... / …>?“; \originalgetreu oder – vielleicht absichtlich – nicht; \Szenario: „Domino legen“ – im »Kognischen Raum«; \...]

[3] --- wie etwa beim Fluchtreflex von Küken, der primitiv selbst mit Vogel-Silhouetten auslösbar ist + beim Lidschlussreflex, wenn ein Gegenstand plötzlich auf das Auge zukommt (sich selbst abbildungsseits dabei dramatisch ‚hervorzoomend‘) + beim Schnappreflex auf (mutmaßliche) Beutetiere + §...§.
– [\Phänomene der: „Anosognosie“; \Das ‚Durchzoombarkeits‘-Paradigma der »KOGNIK«; \...; \...]

[4] Kleinexperiment: Die Fliege hier vor mir auf dem Bildschirm lässt sich davon, dass ich den Mauszeiger hektisch unter ihr herumbewege, leider nicht vertreiben. Nicht im Geringsten fühlt sie sich in ihrem Putzen gestört.

[5] „Bei Nicht-Säugetieren wie Vögel und Fischen ist es der „Superior Colliculus“, der im Mittelhirn, einem Teil des alten Subcortex sitzt, die hauptsächliche Struktur ist, wohin der Input der Netzhaut gelenkt wird. Für die Weiterleitung an den Primären visuellen Cortex von Säugetieren ist dagegen eher der ihm benachbarte – evolutionsmäßig jüngere – „Lateral geniculate nucleus“ zuständig. ...“
– [Scientific American, May 2010, p. 44]